Krebse und Libellen in den ländlichen Gebieten Wiens und das Potenzial von DNA-Barcoding-Methoden für deren Erfassung und Management
Die auf drei Jahre anberaumte Studie ist ein Forschungs- und Managementprojekt zu Libellen und autochthonen und invasiven Krebsarten. Hauptziel ist die Bewertung des Potentials von DNA-Barcoding-Methoden für die routinemäßige Erfassung ausgewählter Libellen- und Krebsarten an Gewässern in ländlichen Gebieten Wiens. Der Fokus liegt auf dem Nachweis von Krebs- und Libellenarten mittels eDNA-Barcoding (environmental-DNA; Umwelt-DNA). Diese Methode wurde entwickelt, um Arten anhand ihrer DNA-Spuren in Gewässern nachzuweisen.
Für Libellen sollen bereits etablierte DNA-Barcoding Methoden (eDNA; DNA-Barcoding von Exuvien) weiterentwickelt und anwendungsorientiert ausgebaut werden, um sie hinsichtlich ihrer Einsetzbarkeit bei gewässerökologischen Zustandsbewertungen und dem Monitoring von FFH-Arten zu testen. Mit den erhobenen Daten wird der gewässerökologische Zustandes der untersuchten Gewässer bewertet.
Im Projektteil „Krebse“ soll die Methode des eDNA-Barcodings einerseits für die Detektion von Refugialzonen heimischer Krebsarten, andererseits zum Nachweis invasiver Krebsarten etabliert werden. Invasive Krebsarten sind (potenzielle) Überträger der Krebspest (Aphanomyces astaci) und stellen durch ihre zunehmende Ausbreitung eine Gefahr für autochthone Krebsarten dar. Mit diesem Projekt werden Voraussetzungen geschaffen, um eDNA-Barcoding zur Detektion von Krebsen im Vergleich zu traditionellen Kartierungsmethoden zu evaluieren.
Untersuchungen von Fließgewässern mit syntopem Vorkommen von Krebsen und der FFH-Libellenart Cordulegaster heros (Große Quelljungfer) machen es möglich, den Einfluss von Krebsen auf Populationen von Cordulegaster heros zu analysieren.
Beide Projektteile liefern damit wichtige Erkenntnisse über den ökologischen Zustand der Wiener Gewässer und dienen der Evaluierung von eDNA-Barcoding im Vergleich zu klassischen Freilandmethoden. Die Ergebnisse der Studie werden auch die Basis für zukünftige Managementmaßnahmen an diesen Gewässern darstellen.

Projektleitung
Priv.-Doz. Dr. Elisabeth Haring
Naturhistorisches Museum Wien, Zentrale Forschungslaboratorien

Team
Iris Fischer, MSc.
Naturhistorisches Museum Wien
Victoria Pail, BSc.
Naturhistorisches Museum Wien
Doz. Mag. Dr. Andreas Chovanec
Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
Dr. Nikolaus Szucsich
Naturhistorisches Museum Wien
Dr. Martin Schwentner
Naturhistorisches Museum Wien
Universität für Bodenkultur, Wien:
Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Anne Hartmann
Dr. Lisa Schülting, MSc.
Dipl.-Ing. Florian Dossi
Projektstatus: beendet
Die Finanzierung des Projektes erfolgt durch die Magistratsabteilung Wiener Gewässer (MA45) und die Europäische Union im Rahmen des Österreichischen Programms für die ländliche Entwicklung 2014–2020.
Abonniere unseren Newsletter
Aktuelle News
- Tage der Biodiversität 202328. March 2023 - 13:04
Die Tage der Biodiversität werden heuer als gemeinsame Tagung von ABOL, BOKU, Netzwerk Biodiversität, NOBIS und ZooBot an der BOKU in Wien veranstaltet, daher wird es 2023 keine separate ABOL-Tagung geben. Das Programm wird sehr divers sein und soll Wissenschaft, Stakeholder wie auch die Öffentlichkeit ansprechen. Die Planung läuft gerade auf Hochtouren, wir halten Euch […]
9. ABOL-Tagung 2022 – ein Rückblick24. November 2022 - 13:13
Nach 2 Jahren mit virtuellen Tagungen waren wir sehr froh, heuer die ABOL-Jahrestagung wieder physisch abhalten zu können. Am 18. November war es dann soweit. Die bereits 9. ABOL-Tagung fand im Haus für Natur, Museum Niederösterreich, im Anschluss an das 5. Biodiversitätsforum statt. Das Vortragsprogramm war gewohnt spannend und inhaltlich sehr breit aufgestellt. Der inspirierende […]
ABOL goes Sambia14. November 2022 - 19:11
DNA-Barcoding Workshop an der Universität von Sambia Anfang Oktober hat ABOL gemeinsam mit Prof. Cyprian Katongo einen DNA-Barcoding Workshop an der Universität von Sambia (UNZA) in Lusaka abgehalten. Der Workshop – als Teil des OeAD Kooperation Entwicklungsforschung-Projekts “DNA barcoding of Zambias Biodiversity” (unter dem Lead der Universität Graz) – hatte zum Ziel, Studierenden und […]