A Planetary Inventory of Life
Obwohl der Rückgang der Biodiversität und der negative Einfluss der zunehmenden Urbanisierung durch zahlreiche Studien belegt ist, fehlen standardisierte Biodiversitätsdaten auf globaler Ebene. So sind ca. 80% aller Arten noch nicht wissenschaftlich beschrieben, und von den bekannten Arten sind zum Teil nur lückenhafte Informationen über ihre Verbreitungsgebiete vorhanden. Das von der Universität Helsinki initiierte Projekt LIFEPLAN will dazu beitragen, diese Wissenslücken zu schließen. Im Zuge standardisierter Erhebungen an über 200 Standorten weltweit, soll mit Hilfe von Malaisefallen, Sporenfallen, Bodenproben, Kamerafallen und Mikrophonen die Biodiversität auf 100×100 m Plots erfasst werden. Die Laufzeit von sechs Jahren erlaubt nicht nur die Erfassung der Artenvielfalt sondern auch die Abschätzung von Trends. Durch eine gepaarte Erhebung in einem naturbelassenem und einem urbanen Gebiet, lässt sich außerdem der anthropogene Einfluss auf die Biodiversität abschätzen.
Österreich ist bei LIFEPLAN mit drei Untersuchungsgebieten vertreten. Die Tiroler Landesmuseen betreuen einen Standort in Hall bzw. dem Karwendelgebirge, die Universität Wien und die Gemeinde Wien betreuen einen in Wien im Botanischen Garten und dem Lainzer Tiergarten, und das Umweltbundesamt etabliert ein entsprechendes Monitoring im LTER-Standort Zöbelboden, Nationalpark Kalkalpen. Die in den drei Gebieten erhobenen Daten sind nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Biodiversitätsforschung auf globaler Ebene, sondern auch eine wichtige Grundlage für Untersuchungen auf nationaler bzw. lokaler Ebene. So ist durch die Fülle an Daten z. B. auch mit diversen Erstnachweisen für Österreich bzw. den einzelnen Bundesländern zu rechnen.
DNA-Barcoding spielt bei der Bestimmung der Arten eine zentrale Rolle. Voraussetzung dafür sind jedoch qualitativ hochwerte Referenzdaten in öffentlich zugängigen Datenbanken wie BOLD. Dies unterstreicht auch die internationale Bedeutung von nationalen Barcoding-Projekten, die entsprechende Referenzdaten generieren.

Team
Standort Wien:
Irmgard Greilhuber
Patrick Strutzenberger
Brigitte Gottsberger
(Universität Wien)
Alexander Mrkvicka (Gemeinde Wien, MA 49)
Harald Gross (Gemeinde Wien, MA 22)
Standort Zöbelboden:
Thomas Dirnböck (Umweltbundesamt)
Ika Djukic (Umweltbundesamt)
Standort Hall/Karwendelgebirge:
Peter Huemer
Benjamin Wiesmair
Andreas Eckelt
Christian Anich
Michael Thalinger
(Tiroler Landesmuseen)
Projektstatus: laufend
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